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Politisch wieder gewollt: Die Kur

Gerade in diesen Zeiten ist diese Präventionsleistung eine ideale Möglichkeit, aus dem bedrängten Alltagsgeschehen heraus nachhaltige medizinische Begleitung zu erhalten. Denn eine Kur sorgt dafür, dass Körper und Seele wieder ins Gleichgewicht kommen und neue Lebensgeister geweckt werden.
Ambulante Vorsorgemaßnahmen in anerkannten Kurorten stellen einen wichtigen Baustein zur Gesunderhaltung der Menschen dar. Typische Volkskrankheiten wie Rückenschmerz und Herz-Kreislauferkrankungen sind weiter auf dem Vormarsch, und vor allem auch psychische Leiden treten durch die Corona-Pandemie und ihre Begleitumstände verstärkt auf. Hier haben sich ambulante Vorsorgemaßnahmen zur Stärkung von Körper und Geist bewährt. Eine Kur in einem Heilbad oder Kurort mit den einzigartigen ortsgebundenen Heilmitteln – in Bad Schmiedeberg sind das Moor, Heilwässer, Radon, Salz - wirkt sich zudem positiv auf das Immunsystem aus, und ein gut funktionierendes und trainiertes Immunsystem trägt dazu bei, gefährlichen Erkrankungen vorzubeugen beziehungsweise sie besser zu überstehen.
Das betrifft nicht nur Menschen mit Rückenleiden oder anderen Gelenkschmerzen. Auch Symptome wie Depressionen, Erschöpfungszustände oder eine Post-Covid-Erkrankung sollte man ernst nehmen und mit Hilfe einer ambulanten Vorsorgeleistung angehen. Vorsorgekuren setzen beim gesunden Menschen an und dienen dazu, eine geschwächte Gesundheit wieder zu stärken. Dazu zählt die ambulante Vorsorgekur, früher auch offene Badekur genannt. Die ambulanten Vorsorgeleistungen sind in §23 Absatz 2 Sozialgesetzbuch V geregelt.

Der Weg zu einer ambulanten Vorsorgemaßnahme führt über die Hausarztpraxis. Sprechen Sie mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt, ob und welche Vorsorgemaßnahme im individuellen Fall geeignet ist. Sie sind mit Ihrer Krankheitsgeschichte vertraut und können beurteilen, welche Heilmittel und Therapien den größtmöglichen Erfolg bringen. Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt füllt dann gegebenenfalls gemeinsam mit Ihnen den entsprechenden Antrag für die Krankenkasse aus.
Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für den Kurarzt und 90 Prozent der Kosten für die Therapien. Zudem können sie einen Tageszuschuss von 16 Euro für die Unterkunft übernehmen. Die Patienten können den Ort, die Unterkunft, den Kurarzt und die Therapeuten selbst wählen.
Gemeinsam mit dem Badearzt am Kurort werden dann die jeweiligen Anwendungen ausgewählt, dies können z.B. Moorbäder, Krankengymnastik, Massagen, Heuauflagen oder Kneippanwendungen sein. Solch eine Vorsorgekur dauert meistens drei Wochen.
Der Erfolg einer Kur wird stark davon abhängen, ob vor allem das Beibehalten des Erlernten erreicht wird, denn die meisten körperlichen Anpassungen müssen immer wieder neu erworben werden.

Text: Badeärztin Dr. med. Iris Kröber
Gekürzter Beitrag aus dem GÄSTEMAGAZIN Nr. 72, Herbst 2021

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